Hinterradbremse geht fest

  • Hallo, ich bin Andreas, Bj. 72 Raum Ffm.


    Ich habe letztes Jahr im November eine Pan SC 26 erstanden, guter Zustand, 60Tkm.
    ABS/TCS, grün, EZ 05/1998
    Bin bisher leider kaum zum Fahren gekommen.


    Sobald sie eine Weile gefahren wurde, geht bei gleichzeitiger Betätigung von Vorderrad- und Hinterradbremse die Hinterradbremse fest (mit Pumpen bombenfest).


    Es wurde bereits in einer Honda Meisterwerkstatt die 60000er Inspektion sowie mehrmals die Bremsflüssigkeit gewechselt.
    Neu sind inzwischen:
    Bremsschlauch und Bremshilfsschlauch hinten.
    Hinten die Bremsklötze
    3xKolben hinten
    3xAbdichtungssätze
    Kolbensatz Hauptzylinder (sekundär)


    Verzögerungsventil vorne wurde mit Reparatursatz überarbeitet, das dortige Sieb wurde gereinigt und freigemacht.


    Hinterreifen wurde auch gemacht.


    Inzwischen habe ich ein kleines Vermögen in die Pan gesteckt, und bin Dauergast in der Werkstatt. Sie enttäuscht nach wie vor mit der Bremse, da sie immer noch unter bestimmten Umständen festgehen kann.


    Vermutlich hat der Vorbesitzer die Bremsflüssigkeit ewig nicht getauscht, so das ggf. an einigen Stellen im verzweigten Bremssystem noch irgendeine Pampe oder Kristalle hängen trotz mehrfachen Bremsflüssigkeitswechsels.
    Eigentlich habe ich inzwischen die Schnauze voll und werde sie wohl verkaufen/verschrotten, wenn nicht hier noch eine gute Idee kommt. Eine letzte Chance hat sie aber verdient ;)


    Hier meine Frage:


    Hat noch jemand eine Vorstellung, was gemacht werden sollte? Irgendein Cheap Trick? Alternative Vorgehensweisen? Bekanntes Problem?


    Für hilfreiche Tipps bin ich dankbar.


    Ggf. auch über gute Tipps, wo man das Ding am besten ehrlich in diesem Zustand loswerden kann.

    Einmal editiert, zuletzt von 5up3r ()

  • Kenne das 11er-System nur rudimentär, aber bei der 13er ist der Sekundärbremszylinder immer für einen Verdacht gut.
    Ganz allgemein, und da werden auch von Werkstätte Fehler gemacht, ist es elementar wichtig, richtig zu entlüften. Verbleibt Luft im System, steht immer ein Rest-Druck in den Leitungen, wenn man die Bremshebel loslässt.
    Wie war das noch mit den Modulatoren und Baujahr???


    Leitungen durchspülen und dabei auf freien Durchgang prüfen sollte doch kein Problem sein, oder? Das funktioniert auch rückwärts - kann ich die Kolben mit der Hand zurück drücken, sollte die Leitungen frei sein.
    Wie sehen denn die Gleitstifte des Sattels und die Manschetten aus? Alles gut gefettet? Die Werkstatt weiss ja hoffentlich, dass es Schwimmsättel sind.


    Ich bin übrigens gerade dabei, meiner 13er eine Bremsen-Kur zu verpassen. Jetzt zum 2. Mal hinten die Beläge schon nach 4.000 Km runter - das kann nicht sein.


    H.

  • Auf die Gleitstifte hätte ich auch getippt, da verkanten die Beläge gern mal. Insbesondere weil die Stifte durch Rostansatz vernarben.

    Gruß Axel#561



    Das Rezept für Gelassenheit ist ganz einfach: Man darf sich nicht über Dinge aufregen, die nicht zu ändern sind.NO:

    image.gif


  • Vielen Dank erstmal für die schnellen Antworten.


    Die Gleitstifte sind es wohl nicht, wenn bei fester Bremse der Überdruck durch Öffnen der Hohlschrabe raus kann, ist das Rad wieder frei.


    Das Problem taucht nur nach 20-30 Minuten Stadtfahrt oder längerer Autobahnfahrt auf und nur, wenn beide Bremsen gleichzeitig betätigt werden.

    Einmal editiert, zuletzt von 5up3r ()

  • 1. War dieses Phänomen schon sofort präsent seit dem du sie fährst?
    2. Wurden an der Maschine mal die Bremsleitungen, spez. die, die am hinteren ABS Modulator sitzen, erneuert oder sonst wie getrennt?


    Der Hintergrund meiner Frage ist folgender:
    Als ich meine Maschine auf Stahlflex umgerüstet habe, wurden die zwei Stahl-Bremsleitungen, die unmittelbar vor dem Federbein sitzen und mit zwei Bremsschläuchen verschraubt werden, von mir bei der Wiedermontage vertauscht.
    Danach hatte ich das gleiche Phänomen wie bei deiner.


    Zur Orientierung setze ich mal ein Bild von der Montagestelle ein.
    Auf dem Bild sieht man (bei meiner) deutlich den Abdruck der einen Leitung in dem Gummischutz der zweiten Leitung und somit, wie sie richtig gesessen haben. Kannst ja mal bei deiner nachsehen, ob die Leitung mit dem Gummischutz oben liegt.

    Dateien

    Ich gebrauche keinen Mittelfinger, ich kann das mit den Augen! ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Löti ()

  • ... wenn bei fester Bremse der Überdruck durch Öffnen der Hohlschrabe raus kann, ist das Rad wieder frei. ...


    ... das wäre bei einer 13er der geradezu klassische Fall eines verstopften Sekundär-Bremszylinders


    ... Das Problem taucht nur nach 20-30 Minuten Stadtfahrt oder längerer Autobahnfahrt auf und nur, wenn beide Bremsen gleichzeitig betätigt werden.


    Sind die Hauptbremszylinder beim Start weich, musst Du also anfangs pumpen, um einen Druckpunkt zu bekommen?
    Dann tippe ich auf Luft im System. Und die wird solange hin und her geschoben, bis sich irgendwann mal jemand ihrer erbarmt und sie ablässt. Und wenns nur ein Fitzelchen Luft ist, das beim Entlüften zurückgesaugt wird. Sowas gibts!


    Und wenn Du den Druck dann einmalig rausgelassen hast, passiert das Zugehen in der Folge gleich wieder?


    H.

  • Wo bist Du im Raum Ffm ? Hatte dieses Problem bei meinen beiden ABS pan s auch.es führte soweit dass die Werkstatt einen hinteren Bremszylinder austauschen wollte wegen angeblichen Riefen. Da aber der BZ so gut wie nie kaputt geht liegt der auch in Europa nicht auf Lager.Also musste er in Japan bestellt werden.Nach 2 Monaten Juni/Juli (die beste Mopedzeit) wurde er eingebaut und das Problem bestand immer noch.der Werkstatt mein Misstrauen ausgesprochen und die PAN zu einem anderen Schrauber gebracht. Der hatte die hintere Bremse komplett auseinander genommen, gewissenhaft gereinigt und das Problem war gelöst.Dass die hinter Bremse durch verschmutzen hängt ist eine Schwachstelle der 11er und wohl bekannt. Wenn Du Adresse möchtest schick mir ne PN.

    Gruß Lutzl

    Einmal editiert, zuletzt von Lutzl () aus folgendem Grund: Legastheniker

  • ......und nur, wenn beide Bremsen gleichzeitig betätigt werden.


    Eingangs wird erwähnt EZ 08/98, ab 96 hatte die 11er auch CBS (Kombibremse) dann gibt es am Vorderrad nämlich noch einen Bremszylinder der die Hintere aktiviert, oder ist das Baujahr doch früher.

  • Ich glaub Du willst den Bock gar nicht flott kriegen, Du suchst nur Ausreden und Argumente für Deine Frau, damit Du Dir ne 13er kaufen darfst ...


    Ich sehe auch einen Denkfehler bei Dir:
    Vorher hast Du die Vermutung geäußert, vom Vorbesitzer sei evtl. noch "Schmand" in den Leitungen. Jetzt argumentierst Du, es sei ja schon alles gemacht worden und deshalb unterstellst Du, in den behandelten Bereichen sei alles in Ordnung - und somit keiner erneuten Nachschau zu unterziehen.


    Aus eigener Erfahrung mit meiner 13er kann ich Dir versichern, wenn sich noch geringsfügigste Abriebteile der Gummidichtungen im Bereich des SHBZ befunden haben, kann dies zur Verstopfung dieses mini-kleinen Ausgleichskanals führen und dann hast Du genau dieses Erscheinungsbild, das Du beschreibst.


    Den Vorschlag von Löti mit den verwechselten Leitungsanschlüssen ist auch nicht abwegig und sollte nicht einfach untergebügelt werden.
    Ich habe mir das WHB der 11er einmal angesehen, das gibt nicht viel her und ist da keine gute Hilfe, die Verwechslungen unmöglich zu machen.
    Dazu kommt, dass Honda bei der Erstellung von WHB offenbar alten Kram abpinnt.
    Für die 13er ist der Leitungsverlauf genau für den Übergang zum hinteren Sattel verkehrt rum skizziert; alle real existierenden Maschinen, die ich kenne, fahren die Fußbremsleitung auf den mittleren Kolben und die Zuleitung vom SHBZ auf die zusammen hängenden beiden äußeren Kolben. Im WHB zeigen die Schemata das umgekehrt, also Fußbremse auf die beiden Äußeren und SHBZ auf den Mittleren.
    Was nun richtig ist, kann ich noch nicht mal sagen, spielt auch keine Rolle, solange alles einwandfrei funktioniert. Aber ein Monteur, der sich ans WHB hält, machts eben falsch oder mindestens nicht richtig, peinlich wirds, wenn das wirklich Auswirkungen auf die Kreisläufe haben sollte (wenn Löti das sagt, habe ich aber auch keinen Zweifel daran!)


    Also,
    a) nicht gleich Flinte ins Korn schmeißen,
    b) nichts ausschließen, und wenn es schon Hundert mal überprüft und überarbeitet wurde.


    H.

  • Ich werde die Tipps am WE nochmal überprüfen. Es sind ja schon sehr gute Ideen dabei.


    Vorher komme ich nicht als Moped ran, steht noch in der Werkstatt. Nur der weiß eben auch nicht mehr weiter.


    Ich wollte nur auflisten, was die Werkstatt bereits gemacht und berechnet hat, dass trotz Überarbeitung noch Ausgleichsbohrungen zu sind vermute ich ja auch, will nur ein wenig Fachwissen abgreifen, bevor ich selbst Hand anlege.


    SHBZ, Entlüften und Anschlüsse hinten gehe ich mal an.


    Vielen Dank für so viel Hilfsbereitschaft. Klingt dann ja doch so, als sei mit ein wenig Handarbeit noch was zu retten.